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Urlaubsbilder Budapest

Leider viel zu kurz: Unser Urlaub in Budapest ist rum. Eine Auswahl von 222 Bildern sind im Bilderalbum zu sehen.

Sicht vom Gellert-Hügel

Vor sieben Wochen waren die Stuttgarter Kickers am Boden. 0:1 daheim gegen die Bayern II verloren, Tabellenplatz 16, das zwölfte Spiel in Folge ohne Sieg. Zudem ließ die Leistung auf dem Platz jede Hoffnung ersticken. Noch dazu drohte die Stadt Stuttgart die Kickers aus ihrem Stadion zu treiben. Schlichtweg: Die Blauen standen mit eineinhalb Füßen vor dem Sturz in den Abgrund.

Doch im Fußball ist alles möglich. Die Stuttgarter Kickers haben sich zurückgekämpft. Nach dem ersten Heimsieg starteten die Blauen eine Serie und sind seit nunmehr sieben Spiele ohne Niederlage, holten insgesamt 17 Punkte, nur zwei weniger als in den gesamten Saisonspielen zuvor. Und nach dem sensationellen 5:1 gegen den Tabellenzweiten VfR Aalen stehen die Kickers sogar über dem öminosen Strich, auf Platz Neun. Ominös weil nur die Teams bis Platz zehn auch nächste Saison drittklassig spielen dürfen. Die Stadt Stuttgart hat sich mittlerweile entschieden, die Heimat der Blauendrittligatauglich zu renovieren. Die Heimstätte ist gesichert.

Noch sechs Spiele sind zu absolvieren. Kein Raum um Auszuatemen, zwischen Platz sieben und Platz 15 sind es nur fünf Punkte Differenz, insgesamt kämpfen neun Teams umnoch vier offenstehende Quali-Plätze, lediglich Sandhausen und Unterhaching dürften ihre Quali schon sicher haben, Frankfurt, Aalen, VfB II und Ingolstadt wollen in Liga Zwei.

Am Samstag geht es nun zum Tabellenzwölften SSV 05 Reutlingen. Das ewige Duell, diesmal mit mehr als Brisanz außer der sportlichen. Der ehemalige Präsident der Kickers – Hans Kullen – ist nun beim SSV 05 Reutlingen im Präsidium, und will sein Rangrücktritts-Darlehen sofor zurück. Das wäre das Aus für die Blauen, und Reutlingen könnte nachrücken. Sportlich liegen zwischen den beiden Teams zwei Punkte, vier Tore und drei Tabellenplätze. Die Reutlinger müssen gewinnen um vorbeizuziehen, die Kickers könnte ein Punkt reichen. Das Restprogramm der Kreuzeichler spricht allerdings für sie, ein Sieg stände also auch den Blauen gut zu Gesicht.

Die Fans sind spätestens nach dem 5:1 gegen Aalen aufgewacht. Der Glaube an ihren Verein ist wieder da, die Blauen sind wieder stolz auf ihre Mannschaft. Und alle wollen in die 3. Liga. Drei Fanbusse werden es diesmal mindestens, mit einer blauen Invasion in Reutlingen ist zu rechnen. Allerdings zählen nur die Punkte. Und Zeit durchzuatmen, wird es auch nach dem Spiel nicht geben. Danach wartet das nächste Abstiegsendspiel, der TSV 1860 München II (momentan zwei Puntke hinter den Blauen) muss auf Abstand gehalten werden.

Eine verdammt wichtige Saison der Blauen geht in die Endphase. Dass es nicht die Endphase der Stuttgarter Kickers wird, das liegt in den Händen der Spieler und Fans. Gemeinsam werden wir es packen.

Stuttgart. 600.000 Einwohner, Landeshauptstadt und politsches Zentrum des Landes Baden-Württemberg. Stuttgart, selbsternannte Sportstadt. Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006, Leichtathletik-Europameisterschaft 1986 und Europameisterscfhaft 1993, Turn-Weltmeisterschaft 2007, Straßenrad-Weltmeisterschaft, Handball-Weltmeisterschaft. Zahlreiche Erstligisten – vom Deutsche Fußball-Meister VfB Stuttgart bis zum Wasserball-Team SV Cannstatt – sind hier beiheimatet.

Die Stadt Stuttgart hat also ein Herz für ihren Sport. Meint man eigentlich zu glauben. Doch das scheint nicht mehr ganz der Wahrheit zu entsprechen. Der Deutsche-Fußballmeister VfB Stuttgart ist nicht fähig ein eigenes Stadion zu finanzieren, also macht der Stuttgarter Großkonzern Daimler-Benz seine Schattulle auf und sponsert den Stadionausbau. Jahrzehntelang schuften sich die Mitarbeiter am Fließband einen ab, müssen Kürzungen um Kürzungen über sicht entgehen lassen und nun Verständnis für solche Sponsoringmaßnahmen akzeptieren. Dass dafür die Leichtathletik in diesem Stuttgarter Großstadion auf der Strecke bleibt, ach, was soll’s. Damit kann sich die Stadt Stuttgart ja den Ruf als Sportstadt nicht verlieren.

Es gibt in Stuttgart auch noch andere Vereine. Die sogar älter und einmal erfolgreicher als der glorreiche Aushängeschild der Stadt Stuttgart waren. Dieser Verein trug stolz die Stadt Stuttgart in die Welt. Hatte ein für die damalige Verhältnisse ein modernes und großes Fußballstadion. Doch die Stadt Stuttgart wollte nur ein Großstadion bauen, ließ darin den kleinen Verein VfB Stuttgart spielen. Musste dem älteren Verein sogar sein Herz, sein eigenes Vereinsgelände, größtenteils zerreißen um den Stuttgarter Fernsehturm erstehen zu lassen um die Größe und Modernität Stuttgarts zu zelebrieren.

Heute ist den Stuttgarter Nachrichten zu entnehmen, dass das Sportamt Stuttgart die Stuttgarter Kickers auffordert, sich nach einer Alternativ-Spielstätte umzuschauen. “Die Stadt will unsere sportliche Entwicklung abwarten und versucht die Modernisierungsmaßnahmen um ein Jahr aufzuschieben”, sagt Eichelbaum. “Dann könnten wir nicht einmal in der vierten Liga im Gazistadion auf der Waldau spielen.” Eine Ausnahmeregelung soll es nicht geben. Eichelbaum: “Einen Aufschub wird der DFB in Deutschlands reichster Großstadt nicht tolerieren.”

Ja, die Stuttgarter Kickers sind finanziell am Boden. Jahrelange Mißwirtschaft kostet ihren Tribut. Doch die Stuttgarter Kickers gehören zur Stadt Stuttgart. Fast dreitausend Mitglieder sind dem Verein trotz allem treu. Tausende Jugendliche spielen dort Fußball und lernen für ihr Leben. Lernen sich durchzuboxen, wie z. B. auch Jürgen Klinsmann das gelernt hat.  Dreitausend Zuschauern kommen Woche für Woche in ein Fußballstadion ohne jeglichen Komfort, zu einem qualitätsmäßigem eher dürftigen Fußballspiel gegen unattraktive Gegner. Nur aus einem Grund: Weil ihr Herz an diesem Fußballverein hängt. Der Sportstadt Stuttgart sind die Stuttgarter Kickers offensichtlich keine Herzensangelegenheit. Eine Sportstadt fixiert sich auf den Profi-Fußball in der Bundesliga. Breitensport scheint ihr nicht mehr ins Portfolio zu passen. Dass München, Frankfurt, Hamburg oder Berlin mit mehreren Vereine im Profifußball vertreten sind, scheint für die Stadt Stuttgart keine Argument zu sein. Die Sportstadt Stuttgart lebt. Noch.

Das Publikum im Blue House Calabash Cafe ist gewiss ein spezielles. Das werden die aufgetretenen Musiker und auch die Gäste sicher bestätigen. Wenn die Stimmung auf das Publikum überschwappt, wird schon einmal zu herumliegenden Instrumenten gegriffen und mitmusiziert, es wird ohne Aufforderung im Takt geklatscht und mitgesungen. Diesen Punkt zu erreichen ist die Kunst der Musik. Diese Symbiose ist die Kunst. Die Kunst Musiker und Zuhörer eins werden zu lassen. Und das klappt mehr als vorzüglich im Blue House Calabash Cafe. Wie auch an diesem Samstag mit Acoustic Boutique. Und daher ist diese Location für mich momentan die interessanteste Live-Location für alternative Musik in Mannheim. Bilder von diesem weiteren denkwürdigen Abend in der Bildergallerie.

Die nächste Chance auf einen solchen Abend besteht am 29. März mit Magic Manne Sauter und German Loser mit ihrem Folk-Duo New Westcoast. Und als jahrelanger Begleiter dieser zwei Musiker ist es für mich natürlich eine Frage der Ehre vor Ort zu sein.

Acoustic Boutique im Blue House    Acoustic Boutique im Blue House

Am Wochenende spielten gleich mehrere Bands groß auf im Blue House Calabash Cafe. Freitags Philip Bölter und Christina Müller und Samstag dann Potter’s Reek mit Tweed. Die gelungenen Bilder von Freitag und Samstag sowie zwei kurze Videos von Samstag sind nun online.

Potter's Reek + Tweed

Potter's Reek + Tweed

Untenstehene Meldung ging grad über diverse Nachrichtenticker. Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll. Die Türkei unter anderem wegen ihren „Türkenparagraphen“ (Beleidigung des Türkentums verboten) nicht in der EU haben wollen, aber in Deutschland das gleiche einführen wollen. Das verstehe wer will.

„Volksverhetzung“

Minister will „deutschfeindliche“ Beschimpfungen bestrafen

Berlin (ap) – Der baden-württembergische Bundesratsminister Wolfgang Reinhart will Schimpfworte wie „Scheiß-Deutscher“ als Volksverhetzung bestrafen. „Diesen jugendlichen Gewalttätern muss klar gemacht werden, dass deutschfeindliche Äußerungen, die den inneren Frieden stören, Strafe nach sich ziehen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung.

Er wolle deshalb eine Gesetzesinitiative ausarbeiten, mit der ein „griffiges Instrument“ geschaffen werde, um solche Entgleisungen zu verhindern.
„Dabei muss aber der Schutz der Meinungsfreiheit als hohes Gut gewahrt bleiben“, sagte Reinhart.

Bislang könne nach dem Strafgesetzbuch nur bestraft werden, wer „zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt“. Dagegen könnten „Hasstiraden, die sich gegen alle Deutsche“ richteten, nicht sanktioniert werden.

Homepage Blue House online

Die Homepage des Blue House Calabash Cafes ist nun auch endlich mit Leben erfüllt: http://www.bluehouse-calabash-cafe.de

bluehouse.png

Wie immer ein Erlebnis im Blue House: Philip Bölter und Christina Müller

Die Bilder in der Bildergallerie

Genau diese Frage stelle ich mir seit gestern.

Die aktuelle „Sicherheitsdebatte“ wird auf einem Niveau geführt, die nicht zu unterbieten ist. Roland Koch spielt die Ausländerkarte wieder einmal rigoros und unverantwortlich. Und nun stellt sich die Bundeskanzlerin, Vertreterin des gesamten Deutschen Volkes auf einem Marktplatz in Wetzlar und fordert von den Ausländern in Deutschland die Achtung der Deutschen Gesetze. Gewalt sei nicht akzeptabel.

Roland Koch besitzt noch die Frechheit, der SPD vorzuwerfen, sie agiere zwischen Fälschung und Lüge. Der Hohn an sich:

«Das ist etwas, das mit Vertrauen in den Staat zu tun hat.»

Warum lässt sich die SPD dies eigentlich gefallen? Sicherlich werden sich die Gemüter nach der Wahl in zwei Wochen wieder abkühlen. Doch wie soll das zerstörte Vertrauen wieder aufgebaut werden? Wird die Union den von der SPD geforderten Mindestlohn einführen damit sich die Genossen wieder beruhigen? Die SPD dafür der Union beim Thema Innere Sicherheit entgegen kommen?

Oder wird die Union weiter Druck mit dem Thema Innere Sicherheit ausüben? Die SPD kann sich diesem Druck ganz einfach verwehren: Die Koalition beenden. Die Union kann nur mit den Stimmen der SPD entsprechende Gesetze ändern, die FDP wird sie nicht unterstützen, die Grünen sowieso nicht. Andere Parteien wie die NPD oder REP würden die Union ohne Frage unterstützen, die sitzen zum Glück (noch) nicht im Bundestag. Die Union ist auf die SPD als Mehrheitsbeschaffer angewiessen. Nicht mehr und nicht weniger.

Was können die beiden großen Volksparteien gemeinsam auf Bundesebene noch erreichen? Gemeinsame Projekte sind keine mehr abzusehen. Die Unterschiede der beiden großen Volksparteien treten bei der Inneren Sicherheit, bei der Gesundheitsreform oder bei der Rente offen zu Tage. Eine Einigung erscheint nicht möglich. Daher stecken schon beide Parteien ihre Schaffenskraft in das Abstecken ihrer Metiers und bereiten sich auf den Wahlkampf vor. Wenn keine gemeinsamen Projekte mehr anstehen und die Politik nur ein wenig an Gesetzen herumdoktort ohne Probleme tatsächlich anzugehen, kann diese Koalition auch getrost beendet werden.

Die Drohung einer sofortigen Beendigung der Koalition ist der Joker der SPD. Dieser sticht nur wenn die Genossen dann auch ernst machen würden. Und ob sie dies wirklich machen würde, dies ist für mich mehr als zweifelhaft. Eine SPD ohne Selbstbewusstsein und weiterhin auf der Suche nach Identifikation regiert lieber weiter als die Union auf Augenhöhe in den Wahlkampf zu treten.

Koch greift Justiz an

Der hessische Wahlkampf treibt schon sehr merkwürdige Blumen. Roland Koch spielt den Superkümmerer der alle Probleme brutalsmöglichst löst. Nun greift der Ministerpräsident die Unabhängigkeit der Justiz an.

Koch äußerte gegenüber der „Bild am Sonntag“:

Repräsentanten des Staates sollten mit der Justiz stets vorsichtig umgehen. Ich gebe aber zu: Auch ich bin gelegentlich sehr verwundert über unsere Jugendrichter, die ja eigentlich die Instrumente der Härte zu verwalten haben.

Schon der erste Satz ist äußert interessant. Sie „sollten“. Aha. Von Trennung zwischen Judikative und Legislative hat Herr Koch wohl als einer der Chef-Verteidiger der Deutschen Grundwerte noch nichts gehört. „Auch ich bin gelegentlich“. Hier spricht der Polemiker, der sich ganz in der Tradition der Rechtsextremen als Sprecher des mundtot gemachten Mehrheit präsentiert. Dass Jugendrichter die Instrumente der Härte zu verwalten haben, ist für mich eine neue interessante Aufgabenstellung. Jugendrichter

Nicht genug, Koch disqualifiziert sich nun endgültig:

Die Richter, die als einzige Strafen aussprechen können, gehen mit diesem Instrument wenig selbstbewusst um. Auch bei 20-Jährigen, die ansonsten ja auch wie Erwachsene behandelt werden wollen, wenden sie Jugendstrafrecht an, um mildere Strafen verhängen zu können. Das ist ein falsches Signal. Diese Jugendlichen fürchten die Haft wie der Teufel das Weihwasser. Genau diese Wirkung wird oft von Jugendrichtern unterschätzt.

Herr Koch ist eigentlich Ministerpräsident. Zum Glück muss ich sagen. Als Innenminister müsste er nach so einer Aussage entlassen werden. Jugendliche Intensivtäter – um die geht es in der aktuellen Debatte hintergründlich – lassen sich nicht von der Androhung einer Haftstrafe einschüchtern. Diese Täter haben nichts zu verlieren, insofern ist das für sie eine leere Drohung. Mit härteren Strafen kommen wir hier nicht weiter. Diese Tätergruppe muss etwas zu verlieren haben, dann funktioniert diese Androhung. Und wenn sie etwas zu verlieren haben, ist die Chance überhaupt in die Kriminalität abzurutschen auch reduziert.

Herr Koch disqualifziert sich als Politiker. Ein Wahlkampf auf untersteher Schublade. Das Wahlvolk darf in zwei Wochen entscheiden, ob sie eine solche dreiste Strategie wie die des Herrn Koch durchgehen lässt.

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