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NPD Parteitag in Berlin

Alle rechtliche Möglichkeiten wussten es im Vorfeld nicht zu verhindern: Am Wochenende fand der erste Parteitag der NPD in „der Reichshauptstadt“ Berlin statt. Und wie lächerlich die Ideologie dieser Partei tatsächlich ist, wurde überdeutlich.

Ein Großteil der Delegierten ließ sich nicht freiwillig filmen (warum eigentlich nicht, stehen die für ihre Überzeugungen nicht ein?), außer natürlich die Speerspitzen der Bewegung, die Vorsitzenden Holger Apfel, Udo Voigt oder der vorbestrafte Neo-Nazi Thorsten Heise. Die Presse als höriges Organ wurde diesmal sogar zugelassen, aber durften wie gesagt keine Fotos schießen. Lediglich Tonbandgeräte durften mitgebracht werden. Diese mussten aber vor den Lautsprechern aufgebaut werden. Einen Anschluß an die Mikrophone suchten die „Schmutzfinken“ vergeblich. Sie sollten doch froh sein, bei diesem historischen Parteitag überhaupt dabei zu sein.

Unterhaltsam war es zumindest teilweise, konnten sich die Nationalen schließlich über die „anti-deutschen Versagerparteien und die ihnen hörigen Medien“ lustig machen. Zum Einmarsch wurden Fahnen geschwungen und minutenlang „Hoch die nationale Solidarität“ skandiert. Im übrigen eine abgewandelter linker Protestslogan der 68er. Die Begrüßung: „Kameradinnen und Kameraden, ich begrüße euch in der Reichshauptstadt“

Da wurde von Gastredner stolz berichtet, wie Schwulenparaden machtvoll unterbunden wurde, ein Protugiese endete seine Rede gar mit „Heil NPD! Heil Deutschland!“. Holger Apfel sprach davon, dass „sie uns nicht aufhalten können“. Demnächst werden sich die Nationalen wieder in Berlin treffen zum regieren, ihre Zeit sei gekommen. Zur Sprache kam wohl auch ein Abgeordneter der NPD namens Menzel, der von sich gab: „Zum Führer stehe ich nach wie vor. Da gibt es kein Partout. Da hat sich nichts geändert. Wie sollte ich.“ Natürlich wurde auch gegen die jüdische Gemeinde in Berlin gewettert, gehört bei einer solchen Veranstaltung ja dazu. Beste Propaganda in der gesteuerten Presse.

Nicht lustig war die Tatsache, die NPD es den angeblich gar nicht deutschen Parteien offensichtlich nachmachte und Spendengelder zurückerstatten muss, über Jahre wurden in Thüringen gefälschte Spendenbescheinigungen ausgestellt. Pro Euro Spende bekommt eine Partei einen Zuschaus von 38 Cent aus dem Parteiengesetz. Als Strafe soll die NPD nun 870 000 Euro zahlen. Da die NPD im kommenden Jahr laut Vogt aber 1,3 Millionen Euro an Steuergeld einnehmen wird, fällt dies wohl aber kaum ins Gewicht. So einen Fehler wird die NPD wohl kaum mehr machen. Schließlich hat man ja auch schon daraus gelernt, dass es nicht gut ankommt die nationale Parteizeitung aus Kostengründen in Polen zu drucken. Aber sie sind ja konsequent. Oder auch schon lange in der deutschlen Parteienlandschaft angekommen. Filz und Korruption überall.

Was von diesem Parteitag über bleibt? Die Rechtsradikalen und Ewig Gestrigen in Deutschland trauen sich wieder öffentlich ihre Meinung zu verbreiten. Ihr Gesicht wollen sie allerdings weiterhin nicht zeigen. Das erneute Angebot eines „Deutschlandpaktes“ wurde wiederum in die Parteienlandschaft geschrieen. Ob die „Republikaner“ dem Ruf diesmal folgen werden?

Zum Abschluß des Parteitages wurde noch einmal die Nationalhymne gesungen. „Deutschland, Deutschland über alles“. Alle drei Strophen natürlich. Voigts Abschlußslogan: „Nichts für uns, alles für Deutschland“. Das Ziel für 2009 heißt: In den Bundestag. Zumindest hätten wir dann wieder mal was zu Lachen in der Politik. Oder jemand bleibt das Lachen im Halse stecken.

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