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Heute morgen um 03:36 Uhr war es Gewissheit: Nordkorea hat die Atombombe. In Hwadaeri nahe Kilju wurde eine Atombombe mit einer Sprengkraft von 550 Tonnen TNT getestet. Die Welt ist schockiert, in Ostasien sind die außenpolitischen Rahmenbedingungen auf einen Schlag aus den Fugen geraten. Die USA als Weltmacht und China als führende Macht in Ostasien sind brüskiert.

Allerdings ist Vorsicht geboten: Ersten Berichten zufolge ging der Test wohl ziemlich in die Hose, es handele sich wohl eher um eine „Bömbchen“ als um eine Bombe. Allerdings ist der weitere Schritt zu einer richtigen Bombe sicher nicht mehr weit. Nordkorea hat angeblich genügend waffenfähgies Plutonium, um vier oder fünf Atomsprengköpfe herzustellen.

Was folgt für die Westliche-Atom-Welt? Die Zeiten der einseitigen Atombombenerpressung ist nun endgültig vorbei. Jedes Land der Welt hat das Recht auf Selbstverteidigung, dazu gehört leider auch eine Atombombe. Und leider ist heutzutage nur eines sicher: Ein Land mit Atombomben wird so schnell nicht von anderen Ländern angegriffen. Der Iran lässt grüßen.

Die Lage in Ostasien wird brenzliger. China als Atommacht ist nun von Atommächten quasi umzingelt. Indien besitzt die Bombe, Pakistan, Russland und nun auch Nordkorea. Wann Japan – momentan eh auf dem nationalistischen Ton bedacht – nachzieht, ist nur noch eine Frage der Zeit.

Und wie geht es nun weiter? Die UNO wird wohl Sanktionen gegen Nordkorea erlassen. China wahrscheinlich auch erst einmal mitmachen. Allerdings ist die Frage, wie lange China diese Sanktionen – China hat ein Vetorecht im UN-Sicherheitsrat, der die Sanktionen einstimmig beschließen muss – unterstützt. Ein Fall des Regimes in Nordkorea brächte andere, unberechenbare Kräfte an die Regierung. Und diese hätten dann die Atombombe. Andererseits: Je länger die Regierungen warten, desto länger auch auch Nordkorea Zeit, eine wirklich gefährliche Atombombe herzustellen.

Links:
Dosier über Nordkorea und die Atombombe der Deutschen Welle

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