Ja, ich bin einer der seltenen Sorte Blauer. Ja ich bin ein Kickers-Fan. Ja, ich war dabei als beim Pokalspiel gegen Hertha ein Linienrichter von einem Becher getroffen wurde und das Spiel abgebrochen wurde. Aber nein, ich war nicht dabei beim Degerlocher Furzskandal. Zum Glück.
Was ist passiert? Der in die Kritik geratende Stürmerstar Christian Okpala wurde am vergangen Mittwoch suspendiert. Begründung: Er habe sich zur einer Handgreiflichkeit gegenüber eines Mannschaftskameraden hinreißen lassen und wurde daraufhin beurlaubt.
Die angebliche Wahrheit um den Vorfall wurde in den nächsten Tagen von der BILD aufgedeckt. Und wenn ich kein Dunkelblauer wäre, könnte ich mich totlachen. Mittlerweile geht es mir am Arsch vorbei.
Ohne weitere Kommentare die Berichte der BILD-Zeitung im folgenden:
Diese Sache stinkt gewaltig !
Jetzt packt Okpala aus !
BILD: Was ist bei dem Zwischenfall genau passiert ?
Okpala: Sascha Benda hat mich provoziert, indem er ständig furzte. Das hat er schon in Augsburg gemacht, wo wir bis letzte Saison zusammen spielten. Deswegen musste er dort schon 250 Euro Strafe bezahlten.
BILD: Lässt sich so ein Streit nicht mit Worten klären ?
Okpala: Ich habe ihn aufgefordert, damit aufzuhören. Doch er hat weiter gefurzt. Da schlug ich ihm mit der Faust ins Gesicht.
BILD: Hatten Sie schon in Augsburg Probleme mit Benda ?
Okpala: Im Gegenteil. Ich habe mich sogar für seine Verpflichtung bei den Kickers stark gemacht, indem ich Präsident Kullen bat, Benda unbedingt zurück zu holen. Und: In dieser Saison habe ich ihm von den fünf Paar Fussballschuhen, die ich laut Vertrag von Adidas pro Saison kriege, bereits drei Paar geschenkt. Benda kickt in meinen Schuhen.
BILD: Und wie erklären Sie sich sein Verhalten ?
Okpala: Ich vermute, dass er zu der Provokation angestiftet wurde. Er hat mich auch schon mehrmals verflucht und seine Stutzen in meinen Kaffeebecher gesteckt.
BILD: Warum hätte ihn jemanden anstiften sollen ?
Okpala: Ich habe das Gefühl, die Kickers wollen mich los werden, weil ich zu viel verdiene. Auffällig ist, dass bei dem Zwischenfall in der Kabine Assistenttrainer Stefan Minkwitz anwesend war, aber überhaupt nicht eingegriffen hat. Später hat er den Vorfall dem Trainer gemeldet.
BILD: Spürten Sie auch Missgunst unter den Mitspielern ?
Okpala: Ja, ganz deutlich. Einige Mitspieler sind neidisch. Wobei ich klarstellen will, dass ich nicht 10000 Euro pro Monat verdiene, wie zu lesen war, sondern weniger. Besonders groß war der Neid, als ich mit einem Audi Q7 zum Training kam. Ich fuhr den Wagen nur zur Probe. Da haben mich einige Mitspieler schief angeschaut und verwundert gefragt, ob ich den kaufen will. Ich sagte: Ja, wenn wir aufsteigen.
BILD: Glauben Sie, dass der Klub Ihnen noch eine Chance einräumt ?
Okpala: Das liegt nicht an mir. Wenn die Kickers mich wollen, komme ich zurück.
BILD: Der Trainer sagte, es gibt kein zurück mehr.
Okpala: Der ist vielleicht auch neidisch wegen meines Gehalts. Zuletzt hatte ich Probleme mit ihm und dem Manager.
BILD: Sie sollen einen zusätzlich freien Tag verlangt haben…
Okpala: Ich habe Dutt gebeten, mir Sonntags frei zu geben, da ich ein gläubiger Mensch bin und oft in die Kirche gehe.
BILD: Wo haben Sie den 4:1-Sieg über Aalen erlebt ?
Okpala: Ich wollte zum Spiel kommen. Doch Trainer Dutt hat mir Stadionverbot erteilt. Gleich nach der Partie habe ich Präsident Kullen eine SMS geschickt und zum Sieg gratuliert. Ich habe das Gefühl, dass er der einzige von den Kickers ist, der noch zu mir steht.
BILD vom 28.11.2006
Benda: Ja, ich habe gefurzt
BILD: Haben Sie Okpala mit Furzen provoziert ?
Benda: Provoziert habe ich ihn auf keinen Fall. Mir ist in der Kabine einfach ein Furz rausgerutscht – so wie das unter Männern schon mal vorkommt. Andere Mitspieler haben das lustig gefunden und darüber gelacht. Aber dass Okpala dann so ausrastet, ist durch nichts zu erklären.
BILD: Stimmt es, dass er Sie vorher gewarnt hat ?
Benda: Ja, vor etwa einem Monat ist mir in der Kabine mal ein Furz rausgerutscht – und Okpala hat gesagt, ich soll das in Zukunft lassen…
BILD:Warum haben Sie es sich dann nicht unterdrückt ?
Benda: Es ist einfach geschehen. Und es passiert auch nicht ständig, wie Okpala dies behauptet hat.
BILD: Ernähren Sie sich vielleicht falsch – oder sind sie krankhaft veranlagt ?
Benda: Weder noch. Was ich getan habe, ist einfach nur menschlich.
BILD: Warum hat Assistenttrainer Minkwitz nicht eingegriffen ?
Benda: Der kam erst dazu, nachdem Okpala mir den Kopfstoß versetzt hatte.
BILD: Okpala behauptet, Sie mit der Faust geschlagen zu haben.
Benda: Das stimmt nicht. Es war ein Kopfstoß.
BILD: Okpala wirft Ihnen auch vor, Ihre Stutzen in seinen Kaffeebecher gesteckt zu haben.
Benda: So ein Schwachsinn. Ich weiß nicht, warum er so etwas behauptet.
BILD: Hat Sie im Verein jemand angestiftet, Okpala zu provozieren ?
Benda: Nein, diese ganze Verschwörungstheorie ist völlig absurd.
BILD: Ist das Thema furzen im Strafenkatalog der Kickers geregelt ?
Benda: Nein, Furzen kostet bei uns nichts.
BILD: Stimmt es, dass Sie beim FC Augsburg schon 250 Euro Strafe wegen Furzens bezahlen mussten ?
Benda: Ich musste diese Summe zahlen, aber nicht wegen Furzens, sondern weil ich Trainer Rainer Hörgl vom Spielfeld aus eine Beleidigung zugerufen habe.
BILD: Spielen Sie in Schuhen, die Ihnen Okpala geliehen hat ?
Benda: Nein. Ich habe zwar Schuhe von ihm bekommen, die trage ich aber nur beim Training. Sie sind nämlich von Adidas unser Ausrüster ist Uhlsport.
BILD: Wird es eine Versöhnung zwischen Ihnen und Okpala geben ?
Benda: Nur wenn er sich bei mir entschuldigt. Ich werde nicht auf ihn zugehen, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst.
Okpala Jetzt zu Rangnick ?
Auch wenn er sich in dem Furz-Skandal als Opfer sieht: Für Christian Okpala wir die Luft bei den Kickers immer dünner…
„Ãœber die Vorwürfe von Okpala kann ich nur lachen, auf dieses Niveau lasse ich micht nicht hinab“, sagt Kickers-Manager Joachim Cast. „Fussball ist eine Männersache – da kann so was schon mal passieren. Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns darüber aufregen würden?“
Laut Cast ist Okpalas Rückkehr zu den Blauen völlig augeschlossen: „Wir wollen das Arbeitsverhältnis sauber beenden.“
Gleicher Meinung ist Robin Dutt. „Wir haben gegen Aalen 4:1 gewonnen unser Teamgeist ist toll – und das Thema Okpala endgültig abgehakt“, sagt der Kickers-Trainer.
Sorgen um seine berufliche Zukunft muss sich der Top-Stürmer Okpala aber trotzdem nicht machen. „Es gibt genügend Anfragen“, verrät Manager Cast. Von wem, wollte er nicht sagen.Doch BILD erfuhr: Ausgerechnet die TSG Hoffenheim, der größte Konkurent der Kickers, will Okpala holen! Trainer Ralf Rangnick höchstpersönlich hat wegen Okpala bei den Blauen angerufen. Und: Auch Siegen und Saarbrücken bekundeten ihr Interesse.
Okpalas Marktwert wird auf etwa 375.000 Euro geschätzt. Sein Vertrag (ohne Ausstiegsklausel) läuft bis Juni 2008. Bei einem Verkauf könnten die Kickers bis zu 200.000 Euro Ablöse kassieren.
beide BILD vom vom 29.11.2006
62 Prozent wollen eine Chance für Okpala
Präsident Kullen schaltet sich ein
„Wir leiden unter der Affäre“
BILD: Haben Sie mit Christian Okpala schon gesprochen ?
Kullen: Ja, es gab ein Treffen mit ihm. Was besprochen wurde, werde ich aber nicht sagen. Wir haben Stillschweigen vereinbart.
BILD: Sind Sie, wie Okpala hoffte, wirklich der einzige bei den Kickers, der noch zu ihm steht ?
Kullen: Dies ist nur seine Meinung.
BILD: Und wie denken Sie über ihn ?
Kullen: Man muss einmal den Spieler Okpala und einmal den Menschen Okpala sehen. Da habe ich eine klare Meinung…
BILD: Wie groß ist der Image-Schaden, den der Verein durch die Auseinandersetzung zwischen den Spielern Okpala und Benda erleidet ?
Kullen: Das kann ich noch nicht einschätzen. Aber natürlich leiden wir darunter.
BILD: Kriegt Okpala noch eine Chance bei den Kickers ?
Kullen: Kein Kommentar.
BILD erfuhr: Kullen hat Okpala bei einem Geheimtreffen mitgeteilt, dass der Verein den Nigerianer mit einer Geldbuße von einem Monatsgehalt bestrafen wird – und sich in der Winterpause von ihm trennen möchte. Okpala hat daraufhin einen Anwalt eingeschaltet.
BILD vom 30.11.2006
Ob das ganze in einer Komödie oder Tragödie endet, werden wir sehen. Leider. In der Blogosphäre wird das ganze leider mittlerweile auch schon international breitgetreten.